Die Leiden des jungen Werthers lautet der ursprüngliche Titel des von Johann Wolfgang Goethe verfassten Briefromans, in dem der junge Rechtspraktikant Werther bis zu seinem Suizid über seine unglückliche Liaison zu der mit einem anderen Mann verlobten Lotte berichtet. Die Inszenierung von Regisseurin Leonie Böhm hat am Freitag, 21. September 2018, Premiere.
Totale Entäußerung
Es ist wie die Frage nach der Henne oder dem Ei: Macht das Sprechen über meine Gefühle und das Finden der richtigen Worte die Gefühle intensiver? Oder sind es umgekehrt meine Gefühle, die mich zu genialen Aussagen treiben? Bei Werther, dem fiktiven Autor von Goethes Briefroman, beflügelt sich beides gegenseitig. Er ist verliebt, mit Haut und Haar und mit allen Höhen und Tiefen. Und zwar in Lotte, der er zwar durchaus nahekommt, die aber schon fest mit Albert verbunden ist: ein unerreichbares Objekt. Diese Tatsache schmälert Werthers Rausch nicht. Im Gegenteil: Er steigert sich hinein in Lust und Schmerz und seine totale Entäußerung hat die gleiche emotionssteigernde Wirkung wie ein sehr guter Popsong.
Premiere ist am Freitag, 21. September 2018, um 19.30 Uhr im Großen Haus
Folgetermine: 22. / 29. / 30. September und 10. Oktober 2018 (weitere Termine online)
Nach Johann Wolfgang von Goethe; Regie: Leonie Böhm; Bühne: Zahava Rodrigo; Kostüme: Helen Stein, Magdalena Schön; Musik: Johannes Rieder; Dramaturgie: Elena von Liebenstein; Mit: Christian Bayer, Emilia Reichenbach, Johannes Rieder
Weitere Informationen auf www.theater-oberhausen.de/programm/stuecke.php?SID=659