Es wird das neue Gesicht für die Innenstadt: Das ehemalige Kaufhof-Gebäude an der Marktstraße soll zu einem Drei-Sterne-Tagungshotel umgebaut werden. Investor Albert Kopitzki und Oberbürgermeister Daniel Schranz stellten jetzt die Pläne vor.
Seit Oktober befinden sich Daniel Schranz und Albert Kopitzki im engen Austausch. Für Schranz bedeutet die Investition in den ehemaligen Kaufhof gleich einen dreifachen Grund zur Freude. „Zunächst unterstützt dies die in 2017 begonnene dynamische Entwicklung in Oberhausen. Desweiteren ist sie Bestätigung der Destination Oberhausen auch mit Blick auf immer größer werdende Bedeutung des Städtetourismus. Oberhausen hat die höchste Bettenauslastung in ganz NRW", so der Oberbürgermeister.
196 Betten
Das vermutlich Wichtigste sei aber wohl der Vertrauensbeweis durch ein privatwirtschaftliches Investment in der zentralen Lage der Marktstraße. Das zeige, so Schranz, dass auch ein Umschwung in Alt-Oberhausen möglich sei. Hotelbetreiber wird die Plaza-Kette sein. 40 bis 50 Arbeitsplätze sollen entstehen.
„Wir haben es mit einem Investor zu tun, der uns von Beginn an den Eindruck vermittelte, an einer nachhaltigen Entwicklung dieser Schlüsselimmobilie interessiert zu sein. Inzwischen hat sich der Eindruck bestätigt. Dazu nimmt der Investor einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand. Was nicht nur die Hoffnung nährt, dass mit dem repräsentativen Hotel-Eingang zum Bert-Brecht-Haus und dem gegenüberliegenden Saporoshje-Platz ein gelungenes Ensemble entstehen kann. Darüberhinaus belegt die Millionen-Investition eindrucksvoll das Vertrauen in den Standort Marktstraße, wo unsere Bemühungen allmählich Früchte zu tragen scheinen“, so Schranz weiter.
40 bis 50 neue Arbeitsplätze
Der Haupteingang des Hotels wird also an der Ecke Paul-Reusch- und Helmholtzstraße liegen. Im Erdgeschoss werden dort dann Empfang, eine Lobby und der Frühstücksraum platziert. Die geplanten 196 Zimmer befinden sich gleichmäßig verteilt in den Etagen eins bis drei. Die Fassade wird in Terracotta-Tönen gehalten sein.
Von Vorteil beim Umbau sind die drei bereits aus Kaufhof-Zeiten vorhandenen Treppenhäuser mit den Notausgängen. Auch verlief die Asbestprüfung negativ. Fakt ist allerdings, dass das Gebäude einer "Energetischen Vernichtungsmaschine" gleiche, die Technik könne man als "museumsreif" bezeichnen, so die Architekten.
Das Gebäude soll am Ende in einer kompletten Nutzung sein. Netto im Erdgeschoss erweitert, beim Untergeschoss steht man kurz vor dem Abschluss eines Mietvertrages. Alle jetzigen Mieter im Erdgeschoss sollen bleiben und auch während der mit rund einem Jahr geplanten Umbauzeit geöffnet bleiben können.
Parkhaus wird renoviert
Das Parkhaus wird modernisiert und bleibt der Öffentlichkeit in Teilen erhalten. Rund 100 Plätze der gut 250 benötigt das Hotel, dazu gibt es Festmieter. Der Rest geht in die öffentliche Nutzung. In die Planung fließen ebenfalls Überlegungen ein zu Frauen- und Behindertenparkplätzen.
Schließlich sollen auf dem Dach noch fünf bis zehn Mietwohnungen errichtet werden, dank des Parkhauses können die Mieter sich dann nicht nur einer Süd- oder Westlage erfreuen, sondern auch quasi bis vor die Wohnungstür vorfahren.
Voll des Lobes äußert sich der Investor über die Zusammenarbeit mit der Stadt: "Besser geht es nicht!" Sehr schnell habe man die notwendigen Termine bekommen. Es habe, auch sehr hilfreich, klare Aussagen gegeben, was geht und was nicht geht. Für Kopitzki ist es übrigens das erste Hotel, bisher hat er in erster Linie Wohnanlagen entwickelt. Es ist auch sein erstes Investment in Oberhausen. Er schildert die dramatischen Veränderungen im Berliner Markt, wo er sich seit Jahrzehnten bewegt. Daraus resultierend kam auch die Idee, auf neue Märkte zu schauen. "Wir sprechen viel mit Maklern, so kamen wir auf Oberhausen", schildert er die Anfänge. "Wir haben dann schnell gehandelt."
Bauantrag vor Ostern
Der Bauantrag soll noch vor Ostern eingereicht werden, Kopitzki hofft, im zweiten Halbjahr 2018 mit den Umbauarbeiten beginnen zu können. Auch Oberhausener Unternehmen sind angefragt. Planungsdezernentin Sabine Lauxen fügt noch hinzu: "Der frühere Inhaber hatte keine Idee. Das ist jetzt ganz anders und wir konnten das Projekt sehr gut gemeinsam entwickeln. Wir freuen uns, es kann losgehen!"