Nach fünf Wochen d.ramadan-Festival mit 23 Veranstaltungen kann das Theater Oberhausen eine überragende Bilanz ziehen: Die Platzkapazität musste auf Grund der hohen Nachfrage regelmäßig erhöht werden, auf insgesamt über 1.000 Tickets.
Der Ramadan-Monat wurde am Theater Oberhausen zum d.ramadan. Religiöser Brauch traf im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe auf Performances, Lesungen und Vorträge aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Neben den Weltreligionen kamen auch weltliche Themen auf den Tisch. Es ging um Ritual, Gemeinschaft und die Konsequenzen unseres Handelns. An 23 Abenden begann der d.ramadan mit einem künstlerischen Programmpunkt und zwar genau so lange, bis die Sonne unterging. Anschließend wurde gemeinsam gegessen und weiter diskutiert. Das Essen wurde allabendlich von der Oberhausener Geflüchteteninitiative Refugees’ Kitchen zubereitet.
Offener Austausch mit dem Publikum
Die Resonanz des Publikums auf das Festival war enorm. Patricia Nickel-Dönicke, Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin: „Wir sind überwältigt und außerordentlich glücklich über den Zuspruch und die Rückmeldungen des Publikums. Die Idee, mit diesem Angebot während des Ramadans einen Raum für den interkulturellen und interreligiösen Dialog zu schaffen, ist vollends aufgegangen. Jeden Abend gab es Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und wir freuen uns sehr, dass wir mit dem d.ramadan den friedlichen und offenen Austausch ermöglichen konnten.“
Zum Ende des Festivals hatte das Publikum die Wahl. Es konnte aus sechs neuen Stücken, die während des d.ramadan präsentiert wurden, wählen, welcher der Texte in der kommenden Spielzeit am 30. November 2018 im Saal 2 uraufgeführt werden soll. Es standen neue Texte der Autor*innen Luise Franz, Anna Morawetz, Patrick Rothkegel, Miroslava Svolikova, Claudia Tondl und Maxi Zahn, allesamt Dramatiker*innen des FORUM Text – ein Förderprogramm der Universität Graz für szenisches Schreiben – zur Auswahl. Alle Autor*innen haben während des d.ramadan in Oberhausen residiert. Sie haben zu Beginn des Festivals Ausschnitte ihrer noch unfertigen Stücke gemeinsam mit dem Publikum gelesen und diese anschließend zur Diskussion gestellt. Die Meinungen und Kommentare des Publikums wurden hier aufgegriffen und flossen bei der Weiterentwicklung der Stücke mit ein.
Uraufführung im November 2018
Neben dem Publikum konnten auch eine Jury, bestehend aus der Leitung und dem Ensemble, sowie die für die Uraufführung verantwortlich zeichnende Regisseurin Ulrike Günther zu 50 Prozent mitentscheiden. Gemeinsam wurde das Stück „/sk^m/“ von Claudia Tondl ausgewählt. In „/sk^m/„ geht es um das Aussprechen von Unaussprechlichem und die Überwindung weiblicher Scham in einem patriarchalen System. Die Uraufführung wird ab dem 30. November 2018 im Saal 2 gezeigt. Regie führt Ulrike Günther.
Gefördert wurde das Festival vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreis Theater für Oberhausen e.V.