Der jüdische Junge, der ausgerechnet als Hitlerjunge den Nationalsozialismus überlebte und dessen Erinnerungen Jahrzehnte später verfilmt wurden, ist der Namenspatron des Oberhausener Festivals, das 2014 als Biennale neu begründet wurde und nun vom 13. bis zum 20. März 2018 zum dritten Male stattfindet.
Als der Zweite Weltkrieg endete, war Sally Perel gerade 20 Jahre alt. Danach brauchte es noch einmal über 40 Jahre, bis er seine Erlebnisse aufschreiben und anderen mitteilen konnte. Als seine Erinnerungen dann sogar verfilmt wurden, erfuhr er große internationale Aufmerksamkeit.
Wichtig ist Sally Perel aber vor allem, dass er seine Geschichte noch selbst erzählen kann, dass er mit jungen Menschen persönlich ins Gespräch kommt. Und so unternimmt er seit langen Jahren Lesereisen, auf denen er sich mit großer Begeisterung ins Gespräch vertieft. Kein Wunder, dass er seit inzwischen 15 Jahren in Oberhausen ein ungemein beliebter Gast ist. 2018 heißen wir ihn wieder herzlich in unserer Stadt willkommen!
Sally Perel
Sally Perel wird am 21. April 1925 in Peine geboren. Als Kind osteuropäischer Juden erlebt er in Deutschland die Verfolgung von Regimegegnern und Juden. Seine Familie emigriert vor dem nationalsozialistischen Staatsterror nach Polen. Als die Wehrmacht 1939 Polen besetzt, flüchten Sally und sein zwölf Jahre älterer Bruder David weiter Richtung Osten, um sich bei den Sowjets in Sicherheit zu bringen.
Als die Deutschen im Juni 1941 die Sowjetunion überfallen, ist Sally Perel 16 Jahre alt. Dort wird er mit vielen anderen gefangen genommen und gibt sich als Volksdeutscher aus. Es bleibt unerkannt, dass er ein Jude ist. In diesem Moment beginnt das unfassbare Versteckspiel des jüdischen Jungen Sally, der als deutscher Hitlerjunge Josef oder Jupp Perjell den Nationalsozialismus überlebt.
Über 40 Jahre lang hat Sally Perel über seine Geschichte bis Kriegsende geschwiegen. Dann aber hat er seine Geschichte aufgeschrieben und sie 1990 veröffentlicht. 1992 folgt die deutsche Ausgabe seiner Erinnerungen. 1990 wird seine Autobiografie unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“ verfilmt
Weitere Infos zum Programm unter www.perel-fimfestival.de