Gemeinsam mit den Oberbürgermeistern von Oberhausen und Mülheim, Daniel Schranz und Ulrich Scholten, hat Landesinnenminister Herbert Reul am Freitag, 24. August 2018, in Oberhausen eine weitere Beratungsstelle des NRW-weiten Präventionsprogramms „Wegweiser" offiziell eröffnet. „Wenn man jung ist, ist man häufig leicht beeinflussbar", erklärte Reul bei der Eröffnung. „Unser Präventionsprogramm gibt Jugendlichen daher buchstäblich einen Wegweiser an die Hand.“
Träger der neuen Beratungsstelle für die Städte Oberhausen und Mülheim an der Ruhr mit Sitz an der Bogenstraße 32 ist der Verein Ruhrwerkstatt - Kultur-Arbeit im Revier. Die Anlaufstelle in Oberhausen ist der 17. „Wegweiser“-Standort in Nordrhein-Westfalen - und nicht der letzte. „Unser Ziel ist es, eine landesweite Abdeckung hinzubekommen“, kündigte Reul an. Insgesamt seien 25 Anlaufstellen geplant. Noch in diesem Jahr werde die Ausschreibung von sieben weiteren Stellen erfolgen. „Wir müssen die Jugendlichen in ihrer Prägephase stärken. Je früher, desto besser. Nur so können wir eine Radikalisierung verhindern. Ganz nach dem Motto Ausstieg vor dem Einstieg."
Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz erklärte: „Das Projekt ,Wegweiser' ist ein weiteres Zeichen dafür, dass wir das Thema extremistischer Salafismus sehr ernst nehmen. Besonders wichtig erscheint mir, dass wir damit präventiv aufklären können, noch bevor die Jugendlichen in die Szene abrutschen.“ Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten unterstützte seinen Oberhausener Amtskollegen: „Aufklärungsarbeit und gute Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen aller Beteiligten sind notwendig, um mit dem Thema angemessen umzugehen. Erst im Zusammenspiel der verschiedenen Kompetenzen und Zuständigkeiten kann die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen auch in Mülheim an der Ruhr verhindert werden. Signale der Radikalisierung rechtzeitig erkennen und reagieren, ist eine wesentliche Herausforderung.“
Seit das Projekt „Wegweiser“ im Jahr 2014 an den Start gegangen ist, haben die Projektmitarbeiter rund 730 intensive Beratungen von Betroffenen durchgeführt. 80 bis 90 Prozent davon nahmen einen positiven Verlauf. Insgesamt registrierten die „Wegweiser“-Beratungsstellen rund 16.000 Kontakte, etwa bei Umfeldberatungen und Sensibilisierungsveranstaltungen. „Die stetig steigende Nachfrage zeigt, wie wichtig ,Wegweiser' ist“, so Minister Reul.
Kontakt zur Beratungsstelle, Bogenstraße 32, unter 0208 8575632 oder per E-Mail an wegweiser@ruhrwerkstatt.de
Mehr Informationen zum Programm und den Beratungsstellen in NRW finden Sie im Internet unter http://www.im.nrw.de/verfassungsschutz/islamismus/wegweiser