Die Partnerstädte Saporishja (Ukraine) und Oberhausen werden ihre Kooperation beim Auf- und Ausbau einer Zivilgesellschaft weiter intensivieren. Dies ist eines der wichtigsten Ergebnisse des Projekts Bürgerbeteiligung in Oberhausen und Saporishja im Jahr 2017. Ein weiteres Resultat der bilateralen Arbeitstreffen: Saporishja wird, in Anlehnung an die Stadt Oberhausen, ebenfalls Leitlinien zur Bürgerbeteiligung erarbeiten, die es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, mehr Einfluss auf die Entwicklung in ihrer Stadt zu nehmen. Unter der Überschrift Schnellstarterpaket Ukraine ist jetzt ein zweisprachiger Praxisbericht zum Projekt Bürgerbeteiligung in Oberhausen und Saporishja erschienen.
Sechs Arbeitstreffen
Im Laufe des vergangenen Jahres gab es sechs Arbeitstreffen, bei denen das Thema Bürgerbeteiligung vorgestellt und intensiv diskutiert wurde. So war Oberbürgermeister Daniel Schranz war im Mai 2017 in Saporishja Hauptredner bei einer Veranstaltung mit etwa 100 Vertretern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. „Wenn Oberbürgermeister Vladimir Buryak davon spricht, dass wir Oberhausener dabei Vorarbeit geleistet haben, so kann ich meinem Kollegen nur aus voller Überzeugung antworten: Meine Stadt profitiert gleichermaßen von der Zusammenarbeit mit den Freunden aus der Ukraine“, sagte Schranz. Hochinteressant sei zum Beispiel, Näheres über den Bürgerhaushalt zu erfahren, der in Saporishja eingeführt wurde, und bei dem Bürgerinnen und Bürger Projekte vorschlagen dürfen, die aus diesem speziellen Haushalt finanziert werden. Im Oberhausener Rathaus möchte man sich im Laufe des Jahres genauer darüber informieren.
Finanzierung durch Bundesmittel
Frisch eingetroffen ist die Bewilligung für das neue Projekt Zivilgesellschaftliches Engagement in Oberhausen und Saporishja, so dass für 2017 und 2018 insgesamt 99.000 Euro an Projektmitteln aus dem Bundesentwicklungsministerium nach Oberhausen fließen. Ziel des Projekts ist es die Beziehungen zwischen den beiden Partnerstädten zu stärken und Impulse für die bessere Zusammenarbeit der Städte mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bürgerinnen und Bürgern zu geben.
In diesem Jahr sind fünf Arbeitstreffen geplant. Start war bereits am Mittwoch, 21. März, als sich die neu gebildete deutsche Projektgruppe in einer Fortbildungsveranstaltung im Rathaus Oberhausen über die Zivilgesellschaft und zivilgesellschaftliches Engagement in Saporishja informierte, bevor im April die ukrainische Projektleitung zu einem gemeinsamen Arbeitstreffen nach Oberhausen kommt.
Weitere Bausteine
Forum Zivilgesellschaftliches Engagement mit ca. 50 Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft im Juni 2018 in Oberhausen
Forum Zivilgesellschaftliches Engagement mit ca. 50 Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft im Oktober in Saporishja
Abschlusskonferenz zum Thema Wie können wir in Zukunft nachhaltig zusammenarbeiten? im November in Oberhausen
Die Projektleitung 2017 und 2018 hat Desbina Kallinikidou vom Büro für Interkultur. An der Oberhausener Projektgruppe waren die Stadtverordneten Manfred Flore und Marita Wolter beteiligt sowie verschiedene Stellen der Verwaltung, wie Heinz Altena (Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung), Matthias Ruschke (VHS, Politische Bildung), Uwe Wilzewski (Stadtplanung), Hendrik Detmers (Jugendparlament) und Sylvia Nannen (Oberhausen 2030). Als Dolmetscher hat Boris Schwarzmann dafür Sorge getragen, dass die Kommunikation zwischen der deutschen und der ukrainischen Projektgruppe gut funktionierte und vorzeigbare Ergebnisse erreicht werden konnten.
Die Broschüre ist im Büro für Interkultur, Rathaus, Schwartzstraße 72 in 46042 Oberhausen erhältlich. Rufnummer 0208 825-2708.