Die immer höhere Verkehrsdichte in der Rush-Hour aber auch der tägliche Verkehr auf den Hauptstraßen und Autobahnen in und um Oberhausen macht den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes immer mehr zu schaffen.
Gerade wenn höchste Eile zur Rettung von Menschenleben oder zum Schutz von Sachgütern geboten ist, geht immer wieder wertvolle Zeit auf der Anfahrt zur Einsatzstelle verloren. Einer der Gründe ist neben zugeparkten Zuwegungen, engen Straßen, die nur langsam durchfahren werden können, Umleitungen durch Baustellen, usw., das Stauverhalten der Verkehrsteilnehmer.
Viele Verkehrsteilnehmer wissen gar nicht, dass sie seit Anfang 2017 gesetzlich dazu verpflichtet sind, wenn es zu einem Stau kommt, und das nicht nur auf der Autobahn, eine Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst zu bilden.
Was ist also zu beachten, wenn es zu einem Unfall gekommen ist und sich der Verkehr staut?
Wann muss eine Rettungsgasse gebildet werden?
Bei einem Stau sollten Autofahrer schon vor dem Stillstand, also schon bei Schrittgeschwindigkeit, an die Rettungsgasse denken. Bereits wenn der Verkehr stockt, steuert man das Auto idealerweise an den Rand des Fahrstreifens. Denn sobald die Autos einmal stehen und dabei noch dicht auffahren, bereitet es oft große Probleme, Platz für die Rettungsfahrzeuge zu schaffen.
Der Rat der Feuerwehr, bereits bei stockendem Verkehr fünf Meter Abstand zum Vordermann zu halten, um bei Stau dann noch eine Rettungsgasse bilden zu können. Das gilt auch - und besonders - in Tunneln.
Auf zweispurigen Strecken wird diese in der Mitte beider Spuren gebildet, bei drei Spuren zwischen der linken und mittleren Spur.
Auf Autobahnen und Straßen mit mehreren Fahrstreifen je Richtung weichen die Fahrzeuge auf der linken Spur also nach links aus. Wer auf dem mittleren oder rechten Fahrstreifen unterwegs ist orientiert sich zu dem unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrstreifen für seine Richtung. Die bisherige Regelung, dass auf vierspurigen Autobahnen die Rettungsgasse in der Mitte gebildet wird, gilt seit 2017 nicht mehr.
Wie lange muss die Gasse offen gehalten werden?
Je nach Umfang des Ereignisses was zum Stau geführt hat, kann es sein, dass auf die Polizei, Rettungsdienst, noch Notarzt, Feuerwehr oder Abschleppdienst folgen können.
Da dies in aller Regel meist zeitversetzt passiert, ist die Rettungsgasse so lange offen zu halten. Man soll erst dann wieder auf seine Fahrspur zurück, wenn sich der Stau auflöst und der Verkehr wieder rollt.
Im Übrigen ist der Standstreifen nicht nutzbar, da er nicht immer voll ausgebaut oder breit genug ist oder durch Pannenfahrzeuge blockiert sein kann.
Um den Verkehrsteilnehmern diesen Umstand auch bildlich in Erinnerung zu rufen, hat die Feuerwehr Oberhausen gemeinsam mit der DFeug (Deutsche-Feuerwehr-Gewerkschaft) eine Banner- und Aufkleber Aktion ins Leben gerufen.
An der TZU-Brücke über der Mülheimer Straße, einer der staubelastetsten Straßen in Oberhausen, hängt seit heute in beiden Fahrtrichtungen ein Banner mit den Hinweisen zur Rettungsgasse. Zudem sind die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes mit einem Aufkleber versehen worden, der ebenfalls auf das richtige Verhalten zur Bildung einer Rettungsgasse hinweist.
Die Feuerwehr erhofft sich aus dieser Aktion, dass es im Stau oder bei hoher Verkehrsdichte zu weniger Verzögerung auf der Anfahrt zur Einsatzstelle kommt und die erwartete Hilfe schneller eintrifft.