Mit seinem Namen verbinden sich die erfolgreichsten Ausstellungen der vergangenen Jahre im Gasometer Oberhausen. „Sternstunden“, Magische Orte“, „Wunder der Natur“ – sie alle sind maßgeblich von Peter Pachnicke als Kurator geschaffen und umgesetzt worden. Nach schwerer Krankheit ist der gebürtige Dresdner jetzt im Alter von 76 Jahren in seiner Wahlheimat Berlin verstorben.
„Wie er noch in einem seiner letzten Interviews sagte, wollte Professor Pachnicke stets die Reichtümer der Erde deutlich machen“, erinnert sich Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Der Verstorbene wollte Dinge beschützen, die erhaltenswürdig sind.“ Dies komme auch bei seiner aktuellen Ausstellung „Der Berg ruft“ zum Ausdruck. Seine Ehrfurcht vor der Schöpfung sei stets deutlich geworden. Schranz: „Der Gasometer und damit auch unsere Stadt stehen tief in seiner Schuld. Auch bereits als Kurator der LUDWIGGALERIE bleibt er in Erinnerung. Wir haben dem Verstorbenen viel zu verdanken.“
Unermüdlicher Einsatz
„Wir trauern um einen außergewöhnlichen Menschen, der mit seinen bildstarken Ausstellungen den Gasometer Oberhausen in den vergangenen elf Jahren unverkennbar geprägt hat“, erklärt Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer Oberhausen GmbH. Peter Pachnicke habe es auf einzigartige Weise vermocht, Menschen mitzureißen. „Er hat uns die Vielfalt und Schönheit der Welt vor Augen geführt und dabei fast spielerisch die Besucher des Gasometers auch für komplexe Themen begeistert. Sein Einfallsreichtum und sein unermüdlicher Einsatz werden uns fehlen. Wir verlieren einen ganz großen Kurator und einen sehr guten Freund.“
Peter Pachnicke hat Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin studiert und lehrte lange Jahre als Professor für Ästhetik an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig. Seit 1980 war er als Kurator nationaler und internationaler Kunstausstellungen tätig. Er arbeitete von 1993 bis 2008 als Kurator an der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen. Dort prägte er die Neukonzeption, samt Umbau des Schlosses und die erfolgreiche Wiedereröffnung als Ausstellungshaus 1998 maßgeblich mit. Seit 2007 war er Kurator des Gasometer Oberhausen. In seinen Ausstellungen „Das Auge des Himmels“, „Sternstunden“, „Magische Orte“, „Der schöne Schein“, „Wunder der Natur“ und aktuell „Der Berg ruft“ ging es ihm stets darum, künstlerische, kulturgeschichtliche und naturwissenschaftliche Sichtweisen zu verbinden. Es waren die erfolgreichsten Ausstellungen des Gasometer Oberhausen und zeitweilig die erfolgreichsten Wechselausstellungen bundesweit.