Wer heutzutage am auffälligen, roten Fördergerüst Schacht 1 der Zeche Sterkrade in Oberhausen vorbeiradelt, der kann sich wohl nur schwer vorstellen, wie es hier vor der Stilllegung des Bergwerks 1994 ausgesehen haben mag. 1903 entstand das Fördergerüst samt Schachthalle, das heute ein markantes Industriedenkmal ist. Bei einer Führung der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur am Sonntag, 15. Dezember 2019, haben Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, mehr über die Geschichte der Zeche in Erfahrung zu bringen und sich ein Bild zu machen.
Eigener Gleisanschluss
Die Wurzeln des Bergwerks reichen weit zurück - bis in die 1890er Jahre. Sterkrade gehörte zu einem der drei Steinkohlebergwerke, die die Gutehoffnungshütte anlegte. Die beiden anderen waren Zeche Hugo und Zeche Vondern. Die Tagesanlagen der Zeche Sterkrade entlang der Zechenstraße umfassten einen eigenen Gleisanschluss, eine Kokerei, Kohlenwäsche, Kauengebäude und eine elektrische Zentrale. Hier ging es laut, heiß und schmutzig zu. Sterkrade war Teil eines Verbundsystems aus Kohle, Koks, Stahl, chemischer Industrie und Eisenbahn.
Der rote Farbton des Fördergerüsts ist historisch verbucht. Farbanalysen im Rahmen von Sanierungsarbeiten bestätigten, dass das Rot der ursprüngliche Farbton war, der über die Jahre immer wieder erneuert wurde. Auch dies ist alles andere als gewöhnlich.
Kurzinfo
Führung Zeche Sterkrade Schacht 1
Sonntag, 15. Dezember 2019, um 14 Uhr
Dauer: etwa 90 Minuten
Preis: 5 Euro pro Person; Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt
Adresse: Von-Trotha-Straße, 46149 Oberhausen-Sterkrade
Festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung werden empfohlen.
â–º Weitere Informationen unter www.industriedenkmal-stiftung.de.