Auf eine in vielerlei Hinsicht besondere Premiere dürfen sich die Theaterfreunde freuen: Schuld und Sühne im Kopf von Raskolnikow – eine theatrale Filminstallation von Bert Zander ist ab dem 8. Juni 2018 zu sehen. Ort: das alte Kaufhofgebäude an der Marktstraße 60.
Vier Leinwände markieren die Welt und das Figurenaufgebot aus dem berühmten Kriminalroman von Fjodor Dostojewski. Dazwischen der begabte, aber mittellose Jurastudent Raskolnikow. Er ist der Einzige, der an diesem Abend live zu sehen sein wird.
Im ersten Stock eines seit Jahren verlassenen Kaufhauses werden wir zu Komplizen Raskolnikows. Er hat eine Theorie entwickelt, nach der es außergewöhnlichen Menschen erlaubt sein soll, im Dienste des allgemeinen Fortschritts Verbrechen zu begehen. Aus dem geplanten Mord an der Pfandleiherin Aljona Iwanowna wird ein Doppelmord: Lisaweta, die Schwester des Opfers, erscheint am Tatort und Raskolnikow spaltet ihr den Schädel mit einem Beil. Aus dem Verbrechen wird Schuld und der Mord bringt keine Erleichterung. Raskolnikow wird dadurch noch mehr zum Außenseiter und ringt mit sich und der Welt darum, nicht den Verstand zu verlieren.
Gefangen in seiner Perspektive, als seien wir in seinem Kopf, werden Raskolnikows Erlebnisse, Gedanken und Ängste unmittelbar und intensiv zu unseren.
Dieser große Roman der Weltliteratur entfaltet durch die zahlreichen Mitwirkenden aus Oberhausen und der Region seine Vielschichtigkeit und wird so zu einer groß angelegten Erzählung nicht nur über Verbrechen und Strafe, sondern auch über Schuld und Sühne. Der Regisseur Bert Zander blickt mit seiner Kamera unausweichlich in die Abgründe der menschlichen Natur und zeigt im Dialog von Film und Theater gespaltene Wesen, hin- und hergerissen von gegensätzlichen Kräften: Liebe und Hass, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse.
Schuld und Sühne
Premiere: Freitag, 8. Juni 2018, um 19.30 Uhr (ausverkauft)
B-Premiere: Samstag, 9. Juni 2018, um 19.30 Uhr
Ort: im alten Kaufhof, Marktstraße 60, 46045 Oberhausen
Weitere Termine: 13./15./17./20./23./28./30. Juni und 4. Juli 2018 jeweils um 19.30 Uhr
Regie: Bert Zander; Ausstattung: Lene Schwind; Dramaturgie: Elena von Liebenstein, Meike Sasse; Mit: Torsten Bauer, Christian Bayer, Susanne Burkhard, Clemens Dönicke, Ayana Goldstein, Burak Hoffmann, Lisa Hoppe, Banafshe Hourmazdi, Ronja Oppelt, Anna Polke, Emilia Reichenbach, Daniel Rothaug, Jürgen Sarkiss, Mervan Ürkmez, Lise Wolle und Klaus Zwick sowie über 70 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oberhausen und Umgebung
Eintrittspreis: 14 Euro, ermäßigt fünf Euro
Mehr Informationen auf http://www.theater-oberhausen.de/programm/stuecke.php?SID=622
Karten gibt es an der Theaterkasse und online auf www.theater-oberhausen.de
Telefon 0208 8578-184, E-Mail an besucherbuero@theater-oberhausen.de