Bei ihrem Engagement für den Klimaschutz ziehen die Stadt Oberhausen und die Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr - Oberhausen an einem Strang. Festgehalten ist dies im gemeinsamen Masterplan Klimaschutz, der am Mittwoch, 21. November 2018, im Rathaus unterzeichnet wurde. Ziel der Vereinbarung ist es, die Klimaschutzaktivitäten im Stadtgebiet gemeinsam und zielgerichtet anzugehen und eine deutliche CO2-Einsparung zu erreichen.
„In Oberhausen soll mit der Vereinbarung der Schulterschluss mit den lokalen Partnern erzielt und somit die Motivation und Begeisterung für die Senkung des Energieverbrauchs vor Ort erzeugt werden“, erklärt Oberbürgermeister Daniel Schranz und führt weiter aus: „Gleichzeitig möchten wir durch die enge Zusammenarbeit eine Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie der Eigentümerinnen und Eigentümer für Energieeinsparung und Energieeffizienz erreichen.“
Vielfältige Kompetenzen
Die Handwerksunternehmen in Oberhausen wollen den energiewirtschaftlichen Systemwechsel in technischer, logistischer, betriebswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht aktiv mitgestalten. Hierfür bringen sie ihre Kompetenzen in den Bereichen Energieeinsparung, Modernisierung von Gebäuden und Gebäudetechnik sowie Mobilität ein. Dies bedeutet beispielsweise, dass sich ein Malerbetrieb neben dem Fassadenanstrich auch die Fassadendämmung anschaut und auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweist, dass ein Sanitär-Fachmann zum Austausch einer alten Umlaufpumpe rät oder dass der Schornsteinfeger auf eine energiesparende Gastherme verweist. Das Detailwissen über die verschiedenen Fördermöglichkeiten liefern dann die Fachleute der Stadtverwaltung.
„Wir brauchen für unsere Handwerker Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, im Sinne des Klimaschutzes tätig zu werden und Ideen zu realisieren. Dieses Abkommen ist dazu ein bedeutender Schritt“, sagt Kreishandwerksmeister Jörg Bischoff.
Jährliche Überprüfung
Der Masterplan Klimaschutz hat zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren. „Für diesen Zeitraum wurde ein gemeinsames Handlungskonzept erarbeitet, das Schwerpunktsetzungen für die beiden Jahre bis Ende 2020 vornimmt“, erklärt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Das Konzept werde dann jährlich nach einer Evaluation der Aktivitäten fortgeschrieben. Die Ergebnisse werden in regelmäßigen Abständen der Öffentlichkeit präsentiert.
Folgende Themenfelder sollen in Zukunft gemeinsam bearbeitet werden:
• Betriebliche Optimierung des Energie- und Ressourcenverbräuche
• Umsetzung eines Sanierungsmodellprojekts durch das Handwerk
• Aufbau einer Lernpartnerschaft zwischen der Stadt Oberhausen, dem Handwerk und weiteren interessierten Baubeteiligten
• Beratungskampagne Oberhausen
• Best Practice Beispiele in Oberhausen
• Mobilität
Stadt baut Photovoltaik-Anlagen
Als Eigentümerin von Immobilien setzt die Stadt ihre Klimaschutzaktivitäten ebenfalls fort: Sowohl auf dem Dach der Feuerwache als auch auf dem der Immobilie an der Essener Straße (gegenüber vom Peter-Behrens-Bau) werden Photovoltaik-Anlagen errichtet, so der Leiter des Bereichs Umwelt, Markus Werntgen-Orman. Auch die Sanierung der sieben Lehrschwimmbecken in Grundschulen ist vorgesehen. 90 Prozent der Kosten von rund 8 Millionen Euro übernimmt dabei der EU-Fonds für regionale Entwicklung.
Die Handwerkwerkskammer Düsseldorf begrüßt die Aktivitäten der Kreishandwerkerschaft ausdrücklich und unterstützt diese durch ihr Zentrum für Umwelt und Energie in Oberhausen. „Mit dieser Zusammenarbeit möchten wir einen starken Beitrag zu den Klimazielen der Stadt leisten und erhoffen uns eine Stärkung der heimischen Handwerkerschaft“, so Karl-Heinz Reidenbach, Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf.