Als „hochrangig von englischer Seite begleiteten Besuch, bei dem es um substantielle Zusammenarbeit für die Zukunft ging“, wertete Oberbürgermeister Daniel Schranz nach seiner Rückkehr das Treffen in Middlesbrough, wo er unter anderen auf Oberbürgermeister Dave Budd, Oberstadtdirektor Tony Parkins und Chef-Planer Kevin Parks traf.
Drei hoch interessante Tage in Oberhausens nordenglischer Partnerstadt gespickt mit Terminen und Informationen erlebte bei ihrem jüngsten Besuch die Oberhausener Delegation, die durch Kämmerer und Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, Strategiedezernent Ralf Güldenzopf und Desbina Kallinikidou aus dem Büro für Interkultur vervollständigt wurde.
„Jetzt werden wir zusammenstellen, auf welchen Ebenen aus den unterschiedlichen Bereichen wir im Dialog bleiben wollen und konkrete Projekte der Zusammenarbeit initiieren“, kündigte Schranz an. Als Beispiele nannte er die Wirtschaftsförderung mit Hilfen für Startup-Unternehmen oder den Technologietransfer. Aber auch die Zusammenarbeit im Sport könnte vorangetrieben werden, etwa bei der Partnerschaft des Fußball-Zweitligisten FC Middlesbrough mit Rot-Weiß Oberhausen. Auf dem Feld Kunst und Kultur kam es bereits zu konkreten Absprachen. So sollen u. a. gemeinsame Ausstellungen von Kunst aus Middlesbrough und Umgebung sowie Oberhausen und dem Ruhrgebiet stattfinden.
Tsalastras jedenfalls freut sich schon auf die Fortsetzung des Austausches in Oberhausen. „Kultur ist in unserer Partnerstadt ein wichtiges Thema wie die interessante und vielfältige „Kulturstrategie“ zeigt, die gerade frisch erschienen ist. Wir können viel voneinander lernen und deshalb freue ich mich, dass wir zu den Kurzfilmtagen auch Gäste aus Middlesbrough haben werden.“
Unmittelbar vor der Abstimmung im Unterhaus zum Brexit nahm aber auch die politische Lage in Europa breiten Raum in den Gesprächen ein. Die Stimmungslage sei von Skepsis und Verunsicherung geprägt, so erfuhr man von den Gastgebern. Auch Middlesbrough spüre bereits die Zurückhaltung bei Investitionen.
Um so wichtig sei es, jetzt klar zu machen, „dass die Menschen in Middlesbrough unsere Freunde bleiben, und zwar egal wie es mit dem Brexit ausgeht“, erklärte Schranz. „Das gegenseitige Kennenlernen und der Dialog sind für den Erhalt des Friedens in Europa unverzichtbar.“
Städtepartnerschaften seien gelebte Völkerverständigung, und zwar mit Blick auf die unzähligen privaten Kontakte in hohem Maße auch Völkerverständigung von unten, so Schranz weiter. Mit der englischen Partnerstadt gebe es nicht nur erstaunliche Parallelen bezüglich der Stadtgeschichte, die von Eisen und Stahl geprägt sei; sogar die aktuellen Entwicklungen seien von ähnlichen Herausforderungen geprägt. „Hier wie dort geht es um Arbeitsplätze, Ansiedlung von Firmen, um Investitionen in Freizeit und Entertainment, aber auch um die Wiederbelebung der Innenstädte.“