Die Stadt Oberhausen testet in diesem Jahr auf zwei Versuchsflächen natürliche Bekämpfungsmethoden gegen den Eichenprozessionsspinner (EPS). Dabei kommen auch Meisen zum Einsatz. Im Rahmen der Naturschutzbeiratssitzung wurde die Vorgehensweise gemeinsam mit den örtlichen Vertretern der Naturschutzverbände vereinbart. Die Versuchsflächen liegen in Bereichen des Volksparks Sterkrade und des Volksgartens Osterfeld, in denen für 2020 kein Einsatz von Biozid geplant ist.
Nisthilfen für Meisenpaare
Im Volkspark Sterkrade werden Nisthilfen für Meisen angebracht. Die Stadtverwaltung erhält dabei Unterstützung von der Umweltgruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Holten-Sterkrade, die 20 Nistkästen herstellt. Meisen nutzen die Raupen des Eichenprozessionsspinners zur Aufzucht ihrer Jungtiere und können abhängig von ihrer Populationsgröße größere Mengen der ungewünschten Raupen vertilgen.
Neben der Stärkung der lokalen Population von heimischen Singvögeln durch Brut- und Nisthilfen zählt auch das Anbringen von speziellen Fallen in den betroffenen Bäumen zu den natürlichen Bekämpfungsmethoden gegen den Eichenprozessionsspinner. Im Volksgarten Osterfeld und dem Friesenhügel werden sogenannte „EPS-Fallen“ an die Stämme von Eichen angebracht. Zusätzlich werden noch Pheromonfallen in die Bäume gehängt, um die Falter in die Fallen zu locken.
Große Herausforderung
Sabine Lauxen, Umweltdezernentin der Stadt Oberhausen, erklärt: „Der EPS-Befall stellt uns immer wieder vor große Herausforderungen. Auf der einen Seite müssen wir die Gesundheit der Menschen schützen, deswegen setzen wir in viel frequentierten Bereichen auch ein Biozid zur Bekämpfung ein. Auf der anderen Seite versuchen wir dort, wo dies möglich ist, dem EPS mit natürlichen Methoden zu Leibe zu rücken. Sollten sich die Maßnahmen als zielführend herausstellen, werden wir die natürlichen Bekämpfungsmethoden auf weitere städtische Flächen ausweiten.“