In zweiter Auflage findet vom 12. bis zum 16. September 2018 in Oberhausen das Jazzfestival „ HÖMMA“ statt. Mit Unterstützung durch die Stadt Oberhausen, einer Landesförderung sowie zahlreicher Sponsoren präsentiert die Oberhausener Agentur Sensitive Colours, vertreten durch Uwe Muth und den Schlagzeuger Peter Baumgärtner, ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm mit herausragenden Künstlern der nationalen und internationalen Musikszene. Das Konzert der WDR Big Band mit US-Star Lizz Wright im Stadttheater sollte man sich als besonderes Highlight vormerken!
Ein Schwerpunkt des Festivals: Die Einbindung des Publikums in musikfördernde Aktionen. Die charismatischen Chorleiter Barbara Beckmann und Markus Stollenwerk animieren Menschen auf unwiderstehliche Weise zum Singen. Unter dem Titel MenschMusikMacher begeistert Musikpädagoge Michael Bradke mit einer faszinierenden Klangperformance unter freiem Himmel; im syrischen Friseursalon „Goldene Schere“ erwartet Pianist und Sänger Manfred Billmann Menschen, die Lust haben, ihre Instrumente mitzubringen und sich in einer beswingten Atmosphäre mit anderen Musikern auszutauschen. Und auch die Städtische Musikschule Oberhausen ist mit einem Workshop dabei. „Wir wollen den Besuchern unserer Veranstaltung die Möglichkeit eröffnen, selbst aktiv zu werden“, erklärt Uwe Muth und betont: „Gemeinsames Singen und Musizieren macht glücklich, diese Erfahrung kann jeder machen, auch ohne musikalische Ausbildung.“
Finanziell gefördert werden diese vier Projekte vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und im Rahmen des Programms Kreativ.Quartiere Ruhr, einem Projekt der ecce GmbH, durchgeführt.
Donnerstag, 13. September 2018
Ab 17 Uhr ist „Interkulturelles Mitsingen in der Innenstadt “ angesagt. Auf dem Saporoshje-Platz an der Langemarkstraße bringen Barbara Beckmann und Markus Stollenwerk die Menschen zum Singen. Glücksgefühle sind garantiert!
Um 20 Uhr begeistert im Zentrum Altenberg an der Hansastraße 20 der Gitarrenvirtuose Igor Lazarev mit seinem Fusion Trio. Wer handgemachte, intelligente und berauschende Instrumentalmusik liebt, sollte sich den Auftritt nicht engehen lassen: Fusionjazz mit Anleihen aus dem Rock-, Funk- und Latinbereich, energetisch und interaktiv gespielt.
Igor Lazarev: Gitarre
Bernhard Spiess: Schlagzeug
James Morgan: E-Bass
Einer der besten deutschen Soul-Jazz-Sänger steht im Altenberg um 21:30 Uhr im Scheinwerferlicht: Jeff Cascaro präsentiert live sein aktuelles Album „Love & Blues in the City“. Seine Musik ist luftiger und noch feiner in den Nuancen als früher, eine Hinwendung zum klassischen Jazz. „Die Zeit war reif, eine jazzigere, vielleicht sogar intimere Platte aufzunehmen. Ich hatte Lust, die Stimme stärker in den Vordergrund zu stellen“, erklärt Cascaro. Voller Emotionen, leidenschaftlich und zugleich mit der Lässigkeit, die einen großen Crooner auszeichnet, bringt der „Jazz-Professor" Genreklassiker wie Inner City Blues, A Taste Of Honey oder Ain´t No Love In The Heart Of The City zu Gehör. Jeff Cascaro ist bekennender Nat King Cole-Fan und interpretiert die Songs von Liebe und Blues mit warmer Stimme und punktgenauem Trompetenspiel. Seine musikalischen Mitstreiter unterstützen ihn dabei mit einem urbanen, modernen Sound und lassen viel Raum für Dynamik und stimmliche Feinheiten.
Jeff Cascaro, Gesang und Trompete
Hubertz Nuss, Piano
Hans Dekker, Schlagzeug
Christian von Kaphengst, Bass
Freitag, 14. September 2018
Berührende Klänge an einem Ort der Stille: Shatabdi (Saxofonist Johannes Lemke und der deutsch-indische Pianist Jarry Singla) verzaubern ihr Publikum um 19.30 Uhr in der Christuskirche an der Nohlstraße 2. „Exotische Modi verbinden sich mit romantischer Harmonik, Orgelpunkt trifft Kontrapunkt. Der Kopf ist beschäftigt – und in der Seele breitet sich eine große Ruhe aus – wunderbar“, so das renommierte Fachmagazin Jazzthing. Das Duo erschafft Musik für Menschen, die die Kunst des Staunens, die Freude am scheinbar Unscheinbaren noch nicht verloren haben, webt feinste Texturen und lässt den Tönen schier grenzenlosen Raum zum Atmen. Klanglandschaften voll lyrischer Intensität entstehen und nehmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise zwischen Jazz und ethnischer Inspiration. Mit Bedacht haben die Veranstalter eine Kirche als Location für dieses Konzerterlebnis gewählt. Perfekt!
Johannes Lemke, Saxofon
Jarry Singla, Piano
Um 20.30 Uhr featured das Kokopelli-Saxophon-Quartett Sabine Kühlich „eine der talentiertesten Jazzsängerinnen Europas“, wie der Belgische Rundfunk betont. Freuen darf man sich auf Arrangements von bekannten Jazz-Standards und Eigenkompositionen, die alle exklusiv für diese außergewöhnliche Besetzung geschrieben wurden. Das Ereignis findet in der Herz-Jesu Kirche an der Christoph-Schlingensief-Straße 10 statt. Hier wird die Kirche zum Konzertsaal.
Samstag, 15. September 2018
Ab 11.30 Uhr sind in der Innenstadt gleich zwei mobile Formationen unterwegs: Der Steeldrummer Bima spielt mit der Sängerin Kerstin Schneider und dem Gitarristen Stephan Lindner ein Repertoire von Jungle Drum bis Mojiti Bay. Zahlreiche Sommertitel werden luftig und locker präsentiert.
Das musikalische Repertoire von TRIOBRAVO fällt durch seine Vielfalt auf: Es beinhaltet nicht nur die bekannten Swing- und Bossanovaklassiker, sondern auch Evergreens, Popsongs und Fernsehmelodien, die gekonnt und mit viel individueller Spielfreude vorgetragen werden. Das Minimalinstrumentarium und der bewusste Verzicht auf elektrische Verstärkung machen TRIOBRAVO zu einem Erlebnis der anderen Art.
Thomas Busch: Saxofon
Konstantin Wienstroer: Kontrabass
Stefan Lammert: Minimalschlagzeug
„MenschMusikMacher“ lautet der Titel einer Musik-Performance ab 14 Uhr auf dem Altmarkt. Klangkünstler und Musikpädagoge Michael Bradke baut seine Klangstraße und das Riesenmetallophon auf. Alt und Jung können sich daran ausprobieren. Michael Bradke erschafft gemeinsam mit dem Publikum ein Percussionorchester, daraus wird ein Konzert. Jeder Mitmachende kann erleben, dass er Musik in sich spürt.
Um 18 Uhr heißt es im syrischen Friseursalon „Goldene Schere“ an Stöckmannstraße 72 Hereinspaziert zur Jazzsession. Pianist und Sänger Manfred Billmann erwartet Menschen, die Lust haben, ihre Instrumente mitzubringen und sich in einer beswingten Atmosphäre mit anderen Musikern auszutauschen. Man darf gespannt sein. Gesangspädagoge Manfred Billmann präsentiert in seinem Soloprogramm die erstaunliche Verbindung eines samtig klingenden, ausdrucksstarken Vokalisten mit der 30-jährigen Erfahrung eines elegant perlenden Profi-Begleiters am Piano. Seine feinfühligen Interpretationen von Jazz-Balladen, Bossa Nova-, Swing- sowie Singer-/Songwriter-Titeln stehen deutlich in der Tradition von großartigen Vorbildern wie Nat King Cole, Diana Krall oder Norah Jones und verbreiten eine einzigartig musikalisch-intime Atmosphäre."
Um 20 Uhr gibt es im Eventraum der Metzgerei Surmann an der Gildenstraße 1 ein „Familienkonzert mit Rosani Reis“. Rosani Reis erzählt in ihren Liedern ausdrucksstark und authentisch vom Leben und den Traditionen des afrobrasilianischen Erbes ihres Heimatlandes – mit brasilianischem Lebensgefühl, das von leidenschaftlicher Energie und berührender Melancholie zugleich geprägt ist. Sie vereint traditionelle Folklore, Musik aus Minas Gerais, Samba und Baião mit einer Prise Jazz – ein unwiderstehlicher Mix, der unter die Haut geht. Rosani Reis stand mit Jazzgrößen wie Nico Assumpção, Toninho Horta, David Friedmann, Norma Winstone und Uli Beckerhoff auf der Bühne. Sie bezaubert ihr Publikum leichtfüßig und beschwingt sowohl mit eigenen Kompositionen als auch mit Musik brasilianischer Komponisten wie Milton Nascimento, Sérgio Pererê, Toninho Horta, Sérgio Santos und Paulo César Pinheiro, Tom Jobim, und Baden Powell. Begleitet wird sie von ihrem Sohn Noah (Klavier, Gesang & Percussion) und ihrer Tochter Luna (Percussion & Gesang).
Im K14 an der Lothringer Straße 64 gastiert um 20 Uhr der Jazz Pool NRW mit dem Programm „Sketches“. Die Kultur Spaniens hat seit der Mitte des 20. Jahrhunderts einen deutlichen Einfluss auf den Jazz und das lässt sich am besten damit erklären, dass der Jazz als globale Mischform verschiedener Kulturen in Spanien eine Musik entdeckt, in der europäisch-christliche mit nordafrikanisch-islamischen Elementen einen fusionierten Ausdruck finden. Das berühmteste Spanien gewidmete Album eines Jazzmusikers hat Miles Davis gemeinsam mit Gil Evans geschaffen: „Sketches of Spain“. Daher stellt der Jazzpool NRW gern seine Begegnung mit zwei hervorragenden spanischen Kollegen unter den Titel „Sketches“.
Michael Heupel: Flöte
Ryan Carniaux: Trompete
Wolfgang Schmidtke: Tenorsaxofon
Albert Villa: Gitarre
Simon Seidl: Piano
Gunnar Plümer: Bass
Peter Weiss: Schlagzeug
Um 21.15 Uhr bringen im Falstaff an der Ebertstraße 70 die Vokalistin Marlene Meldrum-Hunt und der Bassist Stefan Werni Titel aus dem „Great American Songbook“zu Gehör. Es vereint die Musik großer Songwriter wie George Gershwin, Duke Ellington oder Billy Strayhorn in Jazz, Filmmusik und Broadwayshows. Aus diesem Repertoire interpretieren Marlene und Stefan ausgewählte Songs auf ihre ganz persönliche Art – nur mit Stimme und Kontrabass. Die Stimme und der Kontrabass verschmelzen zu einer kammermusikalischen Einheit, können aber auch ganz individuell solistisch in den Vordergrund treten. Spielfreude und Spontaneität versprechen ein faszinierendes Konzerterlebnis.
Marlene Meldrum-Hunt: Gesang
Stefan Werni: Bass
Um 22.30 Uhr heißt es dann im Gdanska, am Altmarkt 3, „Groovin High“ mit dem Jazzkarussell Quintett. Sängerin Eva Kurowski, Pianist Dirk Balthaus, Volker Heinze am Bass, Schlagzeuger und Festivalmacher Peter Baumgärtner und die niederländische Trompeterin Ellister van der Molen spielen groovenden, swingenden Jazz. Van der Molens Klang - vor allem auf ihrem geliebten Flügelhorn - ist bemerkenswert warm, ihre Linien lyrisch, aber erwarten Sie keinen braven Swing:„Ich mag es, wenn man sich gelegentlich in Schwierigkeiten bringt", hat sie in einem Interview gesagt. Seit der Veröffentlichung ihrer CD „Smalls NYC" ist sie überall zu hören. Im Jahr 2014 spielte sie mit ihrem Quartett auf dem North Sea Jazz Festival und tourte durch die Theater mit der erfolgreichen All-Star-Band „New York Round Midnight". Die Zusammenarbeit mit dem Hammond-Organisten Bob Wijnen und den aufstrebenden Talenten Wouter Kühne und Gideon Tazelaar führte 2016 zur Gründung der Formation RED, die gerade die niederländischen Bühnen erobert. Die kürzlich erschienene CD „Ahooo!" erhielt eine Bewertung mit 5,5 Sternen in der Zeitschrift Jazzism.
Eva Kurowski: Gesang
Dirk Balthaus: Piano
Volker Heinze: Bass
Peter Baumgärtner: Schlagzeug
Ellister van der Molen: Trompete, Flügelhorn
Sonntag, 16. September 2018
Am Sonntagmorgen um 11 Uhr ist im Autohaus Becker France an der Lessingstraße 2A das Trio „ Jazz hoch Drei“ zu Gast. Man nehme ein 1,92 Meter großes wahl-kölsches Spielkind, einen nordischen Paradiesvogel sowie einen geerdeten Tieftöner badischen Ursprungs und stelle dieses Trio mit diversen Musikinstrumenten auf eine Bühne. Was dann passiert, wissen die Drei selbst nicht – zumindest nie ganz genau, denn Improvisation ist wesentlicher Bestandteil ihrer musikalischen Darbietung. Mal wird der Kontrabass zum Schlagzeug umfunktioniert, mal werden von allen Seiten die Saiten des Klaviers gezupft, doch schon im nächsten Moment erklingen sphärische Harmonien aus dem Vibraphon, garniert mit zarten Melodietupfern von Glockenspiel und Melodica. Sie lieben die Stürme, begrüßen den Mai im dreistimmigen Satzgesang, fahren durch sommerliche Kornfelder und schauen im Winter dem Tanz der Schneeflocken zu. Und alles zusammen klingt nach Herzensfreude, Ausgelassenheit und spannender Entdeckungsreise – Jazz hoch drei.
Matthias Strucken: Vibraphon, Percussion, Gesang
Mark Brenken: Piano
Jochen Schaal: Bass
Um 16 Uhr findet im im Zentrum Altenberg an der Hansastraße 20 ein Konzert der Städtischen Musikschule mit dem Titel „Klassik meets Jazz“ unter der musikalischen Leitung von Mike Szadzik statt. Das „Junge Orchester Oberhausen“ präsentiert Titel aus seinem vorangegangenem Workshop zum Thema Jazz sowie große klassische Themen der Musikgeschichte - im Original und improvisatorisch neu entdeckt.
Seinen krönenden Abschluss findet das Festival um 20 Uhr im Theater Oberhausen am Will-Quadflieg-Platz 1. Die WDR Big Band steht gemeinsam mit dem internationalen Top-Star Lizz Wright auf der Bühne und stellt das Programm „Here and Now“ vor. Die Stimme von Lizz Wright, so war einmal in einer Konzertkritik zu lesen, sei so warm „wie ein Platz am Kachelofen mit Blick aufs Schneegestöber“. Auch wenn es in ihrer Heimat, den amerikanischen Südstaaten, weder Schnee noch Kachelöfen gibt, ist dieser Vergleich passend. Denn Lizz Wrights Gesang ist soulig und samtig, sensibel und spirituell. Schon früh kam die Tochter eines Predigers mit Musik in Berührung, sang schon als Kind im Kirchenchor, zuhause wurde Gospelmusik gehört. Gospel, Soul, Blues und Jazz markieren auch heute noch ihr weites musikalisches Feld, auf dem sich Lizz Wright frei bewegt. „Here and Now“ ist das erste gemeinsame Programm von Lizz Wright und der WDR Big Band. Geleitet wird das Projekt vom „Composer in Residence“ Vince Mendoza.
WDR Big Band
Lizz Wright: Gesang
Vince Mendoza: Arrangements und Leitung
Tickets: http://www.jazz-in-oberhausen.de/tickets/
Festivalpass: 50,00 Euro zzgl. VVKG
Tagesticket: 20,00 Euro zzgl. VVKG
Tickets für Einzelkonzerte am Freitag, 14. September, und Samstag, 15. September 2018, gibt es an der Abendkasse für 15,00 Euro.
Schüler & Studenten erhalten bei Vorlage ihres gültigen Ausweises einen Preisnachlass an der Abendkasse von 25 %. Keine Einlassgarantie in den kleinen Spielstätten.
Nähere Informationen auf www.jazz-in-oberhausen.de/tickets/