Das Dachgewächshaus auf dem neuen Jobcenter am Oberhausener Altmarkt ist am Donnerstag, 26. September 2019, feierlich eröffnet worden. Zuvor fand ein wissenschaftliches Symposium des Fraunhofer-Instituts Umsicht zur gebäudeintegrierten Pflanzenproduktion statt.
An der Eröffnungsfeier und der Übergabe des Gebäudes durch die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH nahmen neben Oberbürgermeister Daniel Schranz rund 260 geladene Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und der Nachbarschaft teil.
Städtbauliches Ausrufezeichen
„Das neue Jobcenter Oberhausen am Oberhausener Altmarkt setzt ein städtebauliches Ausrufezeichen und bildet zugleich ein belebendes Element für die Alt-Oberhausener Innenstadt“, hob Schranz in seiner Ansprache das neue städtebauliche Highlight und innovative Vorzeigeprojekt hervor. Er betonte außerdem: „Weil es gestalterisch und durch die außergewöhnliche Begrünung Maßstäbe setzt, sorgt das Bauwerk bereits heute, weit über die Stadtgrenzen hinaus, für Aufmerksamkeit. Das Gebäude ist ökologisch sinnvoll und wertet das Quartier deutlich auf.“
Für die Umsetzung des Projektes waren die Stadttöchter Verwaltungszentren Oberhausen GmbH (VZO) und Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) verantwortlich. Die OGM hatte auf Wunsch von Stadt und Bund einen Architektenwettbewerb ausgelobt, bei dem sich das Berliner Büro Kuehn Malvezzi Projects GmbH mit seinen Entwürfen durchgesetzte.
Nachhaltigkeit und Vernetzung
Europaweit betrete Oberhausen städtebauliches Neuland, so OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff: „Denn das Projekt verbindet Themen, die bisher nicht miteinander in Bezug stehen, wie etwa die Erprobung und Vernetzung von Gebäudetechniken, Haustechnik und der Lebensmittelproduktion in der Innenstadt.“ Umweltdezernentin Sabine Lauxen ergänzte: „Die Stadt Oberhausen vereint mit dem Projekt Altmarktgarten die Bausteine nachhaltig bauen, produzieren und konsumieren in einem Projekt. Durch das gebäudeintegrierte innovative Dachgewächshaus im Zentrum der Stadt gehen wir einen völlig neuen Weg.“
Gebäude mit Vorbildfunktion
Der Altmarktgarten ist dabei nicht nur Produktionsstätte für frische und nachhaltige Lebensmittel, sondern auch ein Ort für Innovation. Dieses Projekt, das die Erprobung und Vernetzung von Gebäudetechnologien, Haustechnik und Lebensmittelproduktion im verdichteten, innerstädtischen Raum zum Ziel hat, kann Vorbildfunktion für die zukunftsfähige Stadt sein. In Deutschland und auch den Nachbarstaaten ist dieser Ansatz bislang weitgehend einzigartig und bringt somit ein großes Transferpotenzial mit. „Es freut uns besonders, dass die wissenschaftliche Ausgestaltung und der spätere Teilbetrieb des Dachgartens durch Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts Umsicht unterstützt wird“, erklärte OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt abschließend zur Symbiose aus Forschung und Entwicklung am urbanen Standort Oberhausener Altmarkt.
Gefördert wurde das Projekt mit dem Titel „Altmarktgarten – Systemlösungen für Grün in der Stadt, Gestaltung und Bau eines gebäudeintegrierten Dachgewächshauses zur nachhaltigen Pflanzenproduktion und als Nukleus für städtebauliche Kultur- und Innovationsprozesse“ durch das damalige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen des Bundesprogrammes Nationale Projekte des Städtebaus.
Die Investitionssumme für das Gebäude inclusive Dachgewächshaus betrug über 30 Millionen Euro. Die Fördersumme des Bundes für das gebäudeintegrierte Dachgewächshaus betrug 2,3 Millionen Euro.