Im Jahr 2017 hat es so wenig Straftaten in Oberhausen gegeben wie in keinem der vergangenen zehn Jahre: 16.470 Delikte wurden angezeigt, was noch einmal 949 weniger waren als 2016 (17.419). Zugleich konnte die Aufklärungsquote erneut gesteigert werden: Sie betrug im zurückliegenden Jahr 56,64 Prozent und übertraf damit die Vorjahresquote (53,15 %) um 3,5 Prozentpunkte.
Das Oberhausener Konzept
„Uns als Polizeibehörde ist die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger wichtig. Der Blick in die Vergangenheit belegt sehr deutlich, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind“, erläutert Polizeipräsident Ingolf Möhring den Kriminalitätsbericht 2017. Um die Sicherheit in unserer Stadt zu erhöhen wurde 2013 das Oberhausener Konzept ins Leben gerufen. Die verschiedenen Direktionen der Oberhausener Polizei wurden noch enger miteinander verzahnt, um schnell und effektiv auf Entwicklungen reagieren zu können. Und das Konzept zeigt Wirkung: weniger Straftaten und eine höhere Aufklärungsquote. Ein Erfolg, an den die Polizeibehörde Oberhausen auch im neuen Jahr anknüpfen will.
Zahl der Wohnungseinbrüche halbiert
„Besonderes Augenmerk wurde bereits 2013 auf die Wohnungseinbruchkriminalität gelegt, nachdem sich hier die Fallzahlen seinerzeit erhöht hatten“, erklärt Kriminaldirektor Peter Mosch. Mit dem eigens entwickelten Oberhausener Konzept schnürte man ein Paket von Repressions- und Präventionsmaßnahmen, das den Einbrechern und Einbrecherbanden das Handwerk legen sollte. Seitdem ging die Zahl der angezeigten Wohnungseinbrüche kontinuierlich zurück. 2017 sank sie noch einmal um mehr als 35 Prozent und beläuft sich nun auf 484 Taten; 2016 waren es noch 745. Damit wurde das im Jahr 2013 anvisierte Ziel einer Halbierung der Wohnungseinbrüche bis 2017 sogar noch übertroffen.
Straßen- und Gewaltkriminalität sinken
Positiv zu bewerten ist auch die Abnahme der Straßen- und Gewaltkriminalität. Im Jahr 2017 wurden 3.828 Delikte der Straßenkriminalität angezeigt, 2016 waren es noch 3.872. Die Delikte der Gewaltkriminalität lagen bei 558 und bei 572 im Jahr davor. Auch die gefährlichen und schweren Körperverletzungen gingen mit 335 Fällen auf den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre zurück. 2017 gab es in Oberhausen einen Mordfall, drei Fälle von fahrlässiger Tötung und vier Fälle von Totschlag - all diese Straftaten gegen das Leben konnten aufgeklärt werden. „Damit sich unsere Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt wohl und sicher fühlen können, zeigen wir mehr Präsenz, zum Beispiel in Form der Mobilen Wache, die flexibel an verschiedenen Orten in Oberhausen vertreten ist", betont Polizeipräsident Möhring. „Die Beamtinnen und Beamten, die ihren Dienst gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vom Kommunalen Ordnungsdienst versehen, kommen mit den Menschen ins Gespräch und haben sehr positive Rückmeldungen erhalten.“
25 Prozent weniger schwere Diebstähle
Zurück ging die Anzahl aller schweren Diebstähle: Diebstahl an/aus Kraftwagen ( -172), Wohnungseinbruch ( -261), Geschäftseinbruch ( -61) und Einbruch in Kellerräume und Waschküchen ( -113). Die Aufklärungsquote in diesen Deliktfeldern liegt hier mittlerweile bei 20 Prozent. „Positiv haben wir als Polizeibehörde wahrgenommen, dass die Hemmschwelle bei unseren Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr so hoch ist, sich unter der Rufnummer 110 zu melden“, stellt Peter Mosch fest. „Bei über 4.100 Notrufen, die sich auf verdächtige Wahrnehmungen bezogen, konnten immerhin 80 Festnahmen auf frischer Tat erfolgen.“ Mit einer Konzeption, die auch darauf abzielt, dass Bürgerinnen und Bürger vermehrt ihre Fenstern und Türen sichern, aufmerksam sind und der Polizei Hinweise geben, wird entschieden daran gearbeitet, diese positive Entwicklung zu verstetigen.
Diebstahl an/aus Autos ist rückläufig
Im vergangenen Jahr gab es 942 Anzeigen wegen Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen, 2016 waren es 1.114. Die Aufklärungsquote lag mit 7,75 Prozent erneut über der des Vorjahres (2016: 6,37 %). Die Gesamtzahl gestohlener Wagen ist um vier Fahrzeuge auf 90 gesunken (2016: 94).
Taschendiebstähle verstärkt im Fokus der Polizei
Für das Jahr 2018 rückt die Bekämpfung der Taschendiebstähle wieder in den Fokus. Während die Zahlen hier in den vergangenen Jahren rückläufig waren, ergab sich 2017 wieder ein Anstieg um 97 auf 607 bekanntgewordene Taschendiebstähle (2016: 510). Die Polizei Oberhausen reagierte darauf mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Maßnahmen und bezog hierbei auch die ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater mit ein. Im Jahr 2018 verfolgt die Polizei Oberhausen mittels einer sorgfältig abgestimmten Konzeption das Ziel, einerseits die Anzahl an Taschendiebstählen zu senken und andererseits die Aufklärungsquote zu steigern.
Den vollständigen Kriminalitätsbericht 2017 finden Sie auf www.oberhausen.polizei.nrw.
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